Das Grundstück Alwind wurde erstmals 1370 urkundlich erwähnt. Seit dem Mittelalter ist die Villa unter dem Namen Alwind, von allen Winden umweht, bekannt.
Die Villa Alwind ist ein klassizistischer zweigeschossiger Bau mit Mezzanin, Flachwalmdach und asymmetrischen Seitentrakten, Fassaden aus verschiedenfarbigem Sandstein mit zarten Gliederungen, mit Terrassen und Freitreppe. Seit 1852 mit einem Nebengebäude und einer Remise, einem Langtrakt mit zwei Giebelbauten.
Der Park zum Bodensee hin ist im englischen Stil von Georg Gruber Mitte des 19. Jahrhundert angelegt worden. Der sogenannte Alwindpark von 1920 ist weitläufig und z. T. mit einem geometrischen Terrassengarten verschönt und wird umspielt von mediterraner Vegetation. Eine Freitreppenanlage und Straßenbrücke, am Seeufer eine Futtermauer mit Seetreppe sogar eine kleine Hafenanlage mit einem dem Lindauer Seehafen nachempfundenen Löwendenkmal gilt es zu bestaunen.
Von 1200-1493 bauten die Herren von Höchst hier das erste „burgähnliche Schlösschen“. In der ersten Hälfte des 15.Jahrhunderts wurde es von einer Gräfin Heldenstein etwas umgebaut. 1521 kaufte der Lindauer Bürger Marx von Kirchen das Schlösschen vom Grafen Montfort ab. Friedrich von Gruber, ein Handelsherr aus Lindau, wurde 1797 der Besitzer. Sein Nachkomme, Georg von Gruber, ließ sich eine Villa westlich des Lindenhofs als Sommersitz bauen. Er baute und gestaltete das heutige Schlösschen, auch Villa genannt, im Stil eines italienischen Landhauses mit italienischen Gartenanlagen 1852 um. Er nannte es seinen „Sommersitz auf einer lieblichen Höhe über dem See“. Der hierfür beauftragte Architekt, Johann Christoph Kunkler, stammte aus St. Gallen.
Leopold König, der Namensgeber unseres Restaurants LEOPOLD am SEE kaufte das Anwesen 1905. Sein Vater der „Zucker- und Baumwollkönig von Russland“, der schon 1860 ein stattliches Haus in Bonn baute, die heutige “Villa Hammerschmidt“ zur Bonner Republik der Sitz des deutschen Bundespräsidenten. Leopold König erweiterte das Anwesen um einen Pferdestall, in dem er 22 Pferde, überwiegend Araber die aus einem russischen Gestüt stammten, kaufte. Beschäftigt und untergebracht wurden dafür ein Stallmeister und zwei Stallknechte. Er ließ eine Reithalle bauen, in der seine Töchter zu jeder Jahreszeit reiten konnten. Eine Gartenanlage wie heute gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der Hang zwischen Villa und See wurde zu dieser Zeit noch als Weinberg genutzt. Auch gehörten dem Grundstück noch viele landwirtschaftliche Flächen und Wirtschaftsgebäude.
Dann, 1906 wurde der Alwinder Hafen errichtet, ganz nach dem Vorbild des Lindauers Hafens, auch mit zwei Molen, von denen die eine auch eine Löwenstatue trägt.
Leopold König starb 1912. Das Schloss ging in den Besitz seiner Witwe über. Nach dem ersten Weltkrieg nahm die Inflation die Rentabilität und bedeutete damit den wirtschaftlichen Niedergang. Die Nachkommen von Leopold König besuchen bis zum heutigen Zeitpunkt regelmäßig die Villa. Sie sind gern gesehene Gäste, die uns die Geschichte des Anwesens bei jedem Besuch immer noch ein Stückchen näher bringen.
1928 ging die Villa an Dr. Beckmann, einem Messerfabrikanten und Großbrauereibesitzer aus Solingen. Dieser ist auch verantwortlich für die Grundzüge der heutigen Gartenanlage. Er hatte Interesse an Gartenkunst und mediterranen Pflanzen. Durch das milde Klima war die Lage der Villa Alwind hierfür prädestiniert. Auch die imposante Freitreppe stammt aus dieser Zeit.
In der Weimarer Republik erwarb 1937 die deutsche Reichspost die Villa Alwind und modernisierte sie. Von 1939-1945 war es dann ein Posterholungsheim für weibliches Personal. Im Dachgeschoß befanden sich die Schlafsäle. Nach dem 2.Weltkrieg von 1945-1950 residierte hier der französische Gouverneur.
Ab 1951 wurde es zur Ferienstätte der Deutschen Bundespost und ein Jahr später dann auch unter Denkmalschutz gestellt. Die Villa wurde 1988 komplett renoviert. Die Malereien wurden vom Restaurator Waibel so rekonstruiert, dass heute wieder die ursprüngliche Fassung zu sehen ist. Das Kutscherhaus wurde umgebaut. Eine Gärtnerei und ein Badehaus gehören nun auch noch zur Villa Alwind. Neben den Bauten gilt es natürlich auch den großen Park zu erwähnen, der das ganze Anwesen umgibt. Er hat geometrische Beete und dient vor allem dem Spazieren gehen und der Repräsentation. Die weitausschwingende Freitreppe führt über viele Terrassen vorbei an Magnolienbäume und Koniferen, einige Mäuerchen, ein Springbrunnen und kegelartig zugeschnittene Bosketten reichen hinab bis zum See.
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